Madeira du Wunderschöne + Teneriffa/Beautiful Madeira + Tenerife

Am 9.11.2016 setzen wir nach langer Zeit wieder die Segel um nach Madeira weiterzufahren. Stegnachbarn helfen beim Ablegen und bald liegt das malerische Porto Santo  mit seinen herrlichen klaren Blau- und Ockerfarben in unserem Kielwasser. Der Abschied fiel nicht leicht, aber wir wollen, müssen, sollen ja weiter. Müssen wir das wirklich? Oder wollen wir immer was wir müssen? Und wollen wir beide immer das Gleiche? Aber schließlich haben wir uns was vorgenommen.

 

Immerhin reicht der Wind um die Genua zu setzen und nach einer gemütlichen Überfahrt erreichen wir gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit die Marina Quinta do Lorde.

 

After quite a while we set again sails to proceed to Madeira. Our marina-neighbours assisted us during departure and soon picturesque Port Santo with its fantastic blue- and ochre colors was left behind. Leaving was not easy for us but we want, need, should get ahead. Do we really? Do we want we we need to do? And: Do both of us always want the same? But - finally - we have a plan.

 

At least the wind is blowing sufficiently to set the genoa and so we reach, after a pleasant passage, marina Quinta do Lorde just before sunset.

Für uns ein kleiner Trost, es sieht ein bisschen aus wie auf Porto Santo, die Ostseite Madeiras ist ebenfalls eher trocken, die afrikanischen Drachenlilien fangen gerade an zu blühen und riesige rote Blumenfelder tun sich beim Wandern auf. Ebenso ein kleiner schwarzer Sandstrand, sowie die spektakuläre Wanderung um Cabo Sao Lorenzo, die wir mehrmals gehen weil es so schön ist und wir uns dabei austoben können.

 

Aber es gibt auch ein paar kleine Sorgen, der Auspuffkrümmer leckt und unser Teakdeck welches wir in Kroatien nicht mehr reparieren lassen konnten beginnt sich mehr und mehr zu wölben. Nach einigem Hin und Her mit der zur Marina gehörenden Werft einigen wir uns darauf, dass der Auspuffkrümmer erneuert wird und das Teak abgetragen wird. Statt dessen bekommt die Miss U einen rutschfesten Belag aus Epoxyharz, roter Farbe und Sand. Die Werft liegt spektakulär zwischen den Säulen der Landebahn des Madeira Airport, über unseren Köpfen starten und landen die Flieger. Auch die Einfahrt in das kleine Becken ist nicht ohne, zumal wir mit dem Heck voran in die Haltegurten des Travelliftes reinfahren müssen. Dazu heult der Wind und es schüttet gehörig.

 

Und juchu, nachdem man nicht in der Werft schlafen darf, leisten wir uns ein Apartment und ein Mietauto, verbringen 8 Tage im Luxus von Duschen, Waschmaschine, einer Wohnung die nicht schwankt und ebenso einen  spektakulären Blick  auf das Meer bietet. Alfred faltet sich auch ganz gut in den Renault Twingo und wir erkunden die Insel und wandern entlang den Levadas. Als am Spannensten entpuppen sich jene die wir zufällig vom Auto aus entdecken und wir genießen es unsere Wasserflaschen bei den Wanderungen aufzufüllen. Aber auch im Paradies gibt's Idioten, das stellen wir fest als wir eine Reihe toter Ratten in einer Levada finden.

 

Besonders angetan hat es uns der westliche Teil der Insel, hier erleben wir die unglaubliche Gastfreundschaft von Fatima. Sie lebt allein in einem kleinen Häuschen, gut zwei Stunden Fußmarsch zur nächsten Zivilisation. Sie fragt zuerst ob wir ein paar Bananen abkaufen. Als es zu Regnen beginnt will sie uns nicht weiterziehen lassen, kocht Kaffee und teilt ihr Brot mit uns. Obwohl ich (Ulli) es mir schon lange vorgenommen habe kann ich noch immer sehr wenig portugiesisch, Alfreds spanisch hilft ein bisserl, und die Konversation wird ganz lustig. Bevor wir gehen gibt's noch eine Obstverkostung aus dem Garten. Jedes Mal, wenn was gewaschen wird geht der Hund im Garten in Deckung, das Waschwasser wird grundsätzlich in seine Richtung gekippt.

 

Aber irgendwann ist das Leben in Saus uns Braus auch mal zu Ende, die Arbeiten an der Miss U sind abgeschlossen und so geht es am 6.12.2016 nach Funchal, die Hauptstadt Madeiras. Die Belegschaft der Werft steht an der Mole, winkt und macht Fotos von uns, sie sind stolz auf ihr Werk, wir freuen uns über die gelungene Arbeit und werden herzlich verabschiedet.

 

Der Aufbau der Weihnachtsdekoration in Funchal hat uns neugierig gemacht und so beschließen wir dort noch einen Stopp einzulegen. Die Stadt ist wunderbar geschmückt, einzig die Musikbeschallung direkt zur Marina hin nervt uns ab und zu ein wenig. Ab hier gibt's ein Fotoloch, die Kamera wurde auf der Fahrt von der Werft nach Funchal versenkt, über die näheren Umstände möchte insbesondere Alfred nicht viele Worte verlieren.

Wir treffen die beiden Schweizer Langzeitwanderer Stefi und Res wieder. Der Weihnachtsmarkt geht bis in die fortgeschrittenen Nachtstunden, statt Glühwein gibt's Poncha, einen Zuckerrohrschnaps von der Insel mit frisch gepressten Fruchtsäften und Honig gemischt.

 

Jeden Tag der näher Richtung Weihnachten rückt steigern sich die Aktivitäten, Volkstanzgruppen, Musikkapellen, Trachtenumzüge,......Und das nicht nur unbedingt für die paar Touristen die da sind sondern aus Spaß an der Freud.

 

Die Hafenkneipe mit der etwas herben Kellnerin, die insbesondere den männlichen Seglern die Schneid abkauft entwickelt sich zum Treffpunkt der Transitsegler. Ohne korrekt ausgesprochene Bestellung in portugisisch wird nix serviert, besonders nach ein paar Bier sehr lustig.

 

Am 18.12.2016 kommt schweren Herzens der Abschied von Madeira.

Was ist wenn Madeira schon der Höhepunkt unserer Reise war? Die Freundlichkeit der Menschen, die spektakuläre Landschaft, die Botanik und die tolle Qualität der Lebensmittel werden schwer zu toppen sein.

 

Es geht weiter nach Santa Cruz Teneriffa.

Solange sich die Miss U in der Abdeckung von Madeira befindet läuft der Motor, aber dann kommen statt der angesagten 20 kn über 30 kn daher - Ölzeugwetter. Die Windsteueranlage hat in den Böen und mit der Feineinstellung ziemlich Mühe, sodass bis in die frühen Morgenstunden Rudergehen von Hand angesagt ist. Immer wieder mal steigen ein paar Brecher ein, Alfred wird gut eingeweicht.

Als endlich der Wind nachlässt folgen über ein Tag feinstes Segeln unter Windsteueranlage. Kochen und Schlafen bringt die benötige Erholung.

 

Kurz vor der nächtlichen Einfahrt in den Hafen in Santa Cruz plötzlich unerwartete Beleuchtung, kein Christbaum sondern eine Ölplattform liegt vor dem Hafen. Am 20.12.2016 gegen 2300 Uhr hatten dann auch diese 270 sm ein glückliches Ende.

 

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As a small consolation we find out that this place looks much alike Porto Santo. The east coast of Madeira is quite dry, the African Dragon Lillies are just starting to blossom and huge red colored flower meadows can be admired during our hiking tours. Same as a very small beach made of black sand and the spectacular hike to Cabo Sao Lorenzo, which we walk several times due to its beauty and we can really let-off steam.

 

There are some minor to medium issues to take care of like the leaking exhaust of our engine and our teakdeck which could not have been repaired in Croatia and which is arching upwards more and more. After some rounds of discussions we agree with the local shipyard which is part of the marina that they replace the exhaust and the teakdeck. Instead of new teak MissU will get an antislip finish made of epoxy, some layers of red paint and normal sand. The shipyard has a spectacular location between the huge columns of Madeira airport´s runway. Planes are landing and departing right above us. Approaching the shipyard is also a bit tricky since the entry is narrow, we need to move in stern ahead to the travellift and there is also some nice wind making all this action quite shaky.

 

Hooray! Since we are not allowed to stay onboard during the repair works we organise an apartment and a lease car and enjoy 8 days of luxury including endless showers, a washing machine, a place to stay which is not shaking all the time and which is offering a superb view to the ocean. Alfred fits quite well into the tiny Renault Twingo and so we explore the island and make several Levada-hiking tours. The most exiting ones are the non-official ones which we discover just when passing by with the car. We enjoy filling our water bottles from the Levadas as long as we have to find out that even this paradise is not free of idiots: Some of them threw a couple of dead rats into one of the Levadas.

 

Our special favorite of Madeira is its western part. Here we encounter - e.g. - the unbelievable hospitality of Fatima who is leaving on her own in a very basic house, two hours walking distance away from the next civilisation. First, she asks as to buy some bananas from her and once it started raining she did not let us go, brewed some coffee for and shared her bread with us. Although I (Ulli) have - since ages - the intention to learn Portuguese, there is little I can provide in such a funny conversation but Alfred´s Spanish is of some help. Before leaving we have another fruit tasting and see Fatima´s dog taking flight before he gets a load of wash water

 

But also this era of dolce vita comes to an end, the works on MissU are successfully finalized and on 6 December 2016 we move further to Funchal, Madeira´s capital. The entire staff of the shipyard is standing on the mole, makes pictures of our departure and is waving good-bye. They are proud of their work and we also are very satisfied with it. 

 

Funchal´s xmas-deco has aroused our curiosity and so we decided to make a stop-over in Funchal for further exploration. The entire town is fantastically decorated, only the permanent music PA directed straight to the marina is a bit anoying. From now on, we will have a photo-gap, on our way from the shipyard to Funchal it got lost. Alfred in particular refuses to comment on that ... Here, we meet Stefi and Res, the long-term-hiking Swiss couple, again. The xmas-market is opened until very late, instead of hot wine local Poncha, a mix of cane sugar spirit, fresh fruit juices and honey,  is served.

 

The closer xmas is approaching, the more activites can be observed: Local custume parades, music bands, folk dance groups ... The locals are doing that obviously not only for the tourists, they are having real fund themselves!

 

The marina pub with its harsh but entertaining waitress (she has a special eye on male sailors ...) is the central meeting point for all cruising crews. Without proper Portuguese spelling nobody has a chance to place an order which is getting more and more funny after a couple of beers.

 

The 18 December 2016 marks the day of our departure from Madeira. What if this was already the "climax" of our entire journey. The hospitality of the people, the spectacular nature und the fantastic food will be hard to top.

 

Next stop: Santa Cruz/Tenerife.

As long as covered by Madeira the engine is running but soon wind is coming up with speeds of more than 30 kts (instead the 20 kts predicted) - oilskin-weather. The windvane has some troubles in the gusts and so it takes until early morning hours until the setup is right and steering by hand is no longer needed. Again and again some waves are rolling over MissU and Alfred gets well soaked. When the wind finally weakens a nice sailing day with the windvane doing all the work follows. Preparing a meal and sleeping provides the necessary recreation. 

 

Briefly before arriving in the harbor of Santa Cruz at night some unexpectedly lit object appears. It´s not a christmas tree but an oil rig. At 11 p.m. of the 20 December 2016 this trip also found its happy end.

 

Santa Cruz/Tenerife

 

Ganz warm werden wir mit der Insel nicht, die Hütte am Teide ist für die nächsten Wochen ausgebucht, Mietautos kosten astronomische Summen, die Stadt hier verbringt Weihnachten sehr anscheinend sehr nüchtern und ständig stürmt es zum ohnehin unlustigen Dauergrau. Unser gemeinsames Weihnachten auf der Miss U gestalten wir dafür um so schöner, es gibt Gambas und Ibericoschwein mit Avocadosauce und Kartoffelpuffern mit Kaviarersatz, einen feinen Wein dazu und ein schön geschmücktes Schiff, als Dessert Ofennudel (Gugelhupf) a la Ausseerland.

 

Für 25.12.2016 ist direkt vor unserer Nase eine Tribüne mit Festzelt aufgebaut, die Teneriffa Philharmonie soll ein Konzert geben. Aber auch diesmal wieder nix da, stürmischer Sirocco legt zu, die Gäste hätte es vermutlich von der Tribüne geweht, ähnlich ungemütlich auch die Schaukelei am Schiff. Gänge hierhin, ein Glas Wein da, einkaufen dort.......... Vor uns brummen und stinken die Fähren am Terminal vor sich hin, hinter uns die Ölplattformen.

Bevor es weiter geht müssen wir das Schiff vom Saharastaub befreien. Aber letztlich ist all das lediglich Jammern auf hohem Niveau, wir befinden uns inmitten einer fantastischen Reise und können sehr wohl den über 20 Grad draußen viel abgewinnen. Wir sind gespannt, was wir in der 2. Hälfte unserer Reise noch Alles erleben dürfen.

 

It feels difficult to fall in love with this island, the mountain hut on Teide is booked out for the next days, even the smallest lease cars are by far too expensive, the town of Santa Cruz does not show any signs of nearby christmas and permanent strong winds and grey skies are promoting a depressing mood. But we are having a very private and pleasant christmas on board of MissU. We are having shrimps and Iberico-steaks with avocado sauce and potato pancakes with some sort of caviar, a nice bottle of wine, a nicely decorated boat and a ring cake à la Aussee as dessert.

 

The 25 December promises a classic live concert just in front of us. We were very much looking forward to it but finally the stormy Scirocco forces the cancelation of this event. The audience would most likely have been blown away from their chairs. Also on board of MissU we feel not too comfortable with the permanent swinging of the boat. So we make some local excursions, have a glass of wine here and there, buying food ... In front of us the ferries docked to the terminal are producing noise and dirt, behind us oil rigs are our special view. Before the trip can continue we need to free MissU from the yellow sahara dust. But finally this is just lamenting on high level since we are right in the middle of an epic journey and can of course enjoy outside temperature of more than 20 degrees centigrade. We are anxious what the 2nd half of our trip will provide to us.